Zwei Heimniederlagen gegen München-Haar: Auch dieses Jahr wohl kein Playoff-Platz für die Stuttgart Reds
Gut gefüllte Zuschauer-Ränge, dank des TVC-Sommerfestes viele Besucher, die zum ersten Mal ein Baseball-Spiel sahen, und darüber hinaus zwei spannende Spiele: Der Sonntag auf dem Schnarrenberg bot fast alles, was man sich für einen Baseball-Doubleheader vor eigenem Publikum wünscht. Leider gingen beide Spiele gegen die München-Haar Disciples verloren – 5:7 und 2:4. Der Playoff-Zug dürfte damit für die Stuttgart Reds auch 2024 abgefahren sein.
Die Disciples kamen mit zwei Siegen Vorsprung nach Stuttgart. Zwei Erfolge am Sonntag und der Kampf um Tabellenplatz 4 (und damit die Playoff-Qualifikation) wäre wieder offen gewesen. Doch schon nach wenigen Minuten war klar, dass die Münchner sich mitten in der Saison wirksam verstärkt haben: Nachdem ein Haarer per Bunt auf Base gekommen war, drosch der 33-jährige, ehemalige Minor-League-Profi Breland Almadova einen Pitch über den Zaun: 0:2 für die Gäste. Der gebürtige Hawaiianer Almadova hat die Saison in Tschechien begonnen, ist aber inzwischen im Kader der Disciples. Und während die Reds bis dahin noch ohne Hit waren, schlug Almadova im 3. Inning zwei weitere Baserunner nach Hause – 0:4. Dieses Mal konnten die Hausherren allerdings kontern: Auf ein Single von Moritz van Bergen erliefen Austin Bull und Fabian Beck die beiden ersten Punkte für die Reds. Zwei Innings später verkürzten sie den Abstand auf 3:4. Im 7. Inning löste Robert Blesing den Starting Pitcher der Reds, Kevin Riello, ab, konnte aber das 3:5 der Haarer nicht verhindern.
Mit dem Zwei-Punkte-Rückstand ging es ins letzte Inning. Doch die Reds bäumten sich auf: Mit zwei aufeinanderfolgenden Homeruns durch Moritz van Bergen und Jack Barrie – den wohl imposantesten der ganzen Saison – sorgten die Reds für den 5:5-Ausgleich und einen Jubelsturm auf der Tribüne. Mehr war allerdings in diesem Inning nicht drin und so ging es in die Verlängerung. Während die Gäste gleich zwei Runs vorlegten, agierten die Stuttgart Reds reichlich unglücklich und ließen sich für das erste Aus beim Basestehlen fangen. Ein Strikeout und ein Flyout später stand die Niederlage fest.
Die Stuttgarter hatten zwar mehr Hits als die Gäste (9, davon je zwei durch Moritz van Bergen und Jack Barrie), waren aber mit „Runner in scoring position“ zu ineffektiv. Von den sieben Runs der Disciples schlug allein Breland Almadova fünf nach Hause. Losing Pitcher für die Reds war Eduardo Peluso, der beim entscheidenden Extra-Inning auf dem Mound stand.
Im zweiten Spiel des Double Headers trafen als Starting Pitcher Ryan Bollinger (Disciples) und Yaferson Lopez (Reds) aufeinander. Bollinger hinterließ dieses Mal nicht den souveränsten Eindruck, doch die Reds nützten ihre Chancen zu selten. Nachdem die Hausherren im ersten Inning zwei Runner auf Base zurückgelassen hatten, machten es die Gäste besser: Ein überhasteter Wurf zum Base durch Yaferson Lopez erlaubte den Haarern den ersten Run, dem kurz darauf das 0:2 folgte. Ein schönes Single durch Benedikt Schäffer brachte zwar auch einen Punkt für Stuttgart, doch schon ein Inning später waren es zwei von Lopez‘ Pitches getroffene Haarer, die letztlich das 1:3 und 1:4 ermöglichten. Jack Barries zweiter Homerun des Tages verkürzte auf 2:4 und zeigte, was in dieser Saison möglich gewesen wäre, wenn der Australier zuverlässiger den Ball getroffen hätte. In den restlichen Spieldurchgängen ließen die Pitcher beider Teams nichts mehr anbrennen, womit auch Spiel 2 für die Reds verloren ging. Yaferson Lopez kassierte trotz eines Saison-ERA von 2.97 bereits seinen sechsten Loss.
Die Stuttgart Reds haben nun 10 Siege und 15 Niederlagen auf dem Konto. Sie bleiben damit Fünfter in der sechs Teams umfassenden 1. Bundesliga-Gruppe Süd und verfügen nur über theoretische Chancen, diesen Platz zu verbessern. Vier reguläre Spiele stehen noch auf dem Plan. Am kommenden Freitag und Samstag müssen die Reds bei den Mainz Athletics (14 Siege, 12 Niederlagen) antreten. Am Sonntag, 21. Juli, wird dann ab 18 Uhr im heimischen TVC-Ballpark ein Spiel gegen die Heidenheim Heideköpfe zu Ende gespielt, das im Juni wegen schlechtem Wetter abgebrochen worden war.
Bilder von Teamfotografin Iris Drobny gibt es hier