Reds U12 wird in Berlin zum zweiten Mal Deutscher Meister. Das Redsperium schlägt zurück - oder unverhofft kommt oft.
84 Tage - so viele Tage vergingen vom tiefsten Tief bis zum höchsten Hoch in der Saison 2016 der Little Reds.
Nach den beiden Heimniederlagen gegen die Neuenburg Atomics saßen die Little Reds am 03.07. mit hängenden Köpfen im Outfield des heimischen DB Ballpark. Die Saison war eigentlich gelaufen, die Atomics waren an unseren Youngster vorbeigezogen und es war nicht damit zu rechnen, daß sie im restlichen Verlauf der Saison noch die beiden Spiele abgeben würden, die den Reds die Chance auf Rückeroberung der Tabellenspitze verschaffen würden.
Am 25.09. feierten dieselben Little Reds ausgelassen im Ballpark der Berlin Flamingos als frisch gekürte Deutsche Meister.
Aber der Reihe nach ….
Nachdem sich die Little Reds mit einer 10-Spiele-Siegesserie dramatisch noch für die DM qualifiziert hatten, wurden hektisch neue Pläne geschmiedet. Anders als in den vorangegangenen Jahren legten die Little Reds im August keine Trainingspause ein. Statt dessen wurde gezielt daran gearbeitet das Team für die Deutsche Meisterschaft in Berlin vorzubereiten.
In den letzten beiden Ferienwochen wurde dann noch einmal kurz pausiert und mit Schulbeginn ging es in die intensive Schlussphase der Vorbereitung.
Zusätzlich zum regulären Teamtraining wurde Dienstag bis Donnerstag mit dem Berlinkader zusätzlich intensiv gearbeitet. Jeweils Mittwochs warfen Pitcher der Reds-Jugend echte Live-Pitches als Batting Practice und am Samstag spielten die Little Reds anstelle der Reds-Jugend 2 ein Ligaspiel bei der SG Nagold/Herrenberg in welchem sie die Gastgeber das gesamte Spiel über mächtig unter Druck setzten und sich am Ende nur ganz knapp mit einem Run geschlagen geben mussten.
Das Abschlusstraining am Donnerstag endete dann noch mit einer kleinen Entspannungsübung und Gedankenreise nach Berlin, in das Turnier, die Spiele und am Ende die Freude über einen großen Erfolg. Damit war die Vorbereitung abgeschlossen und alle waren gespannt, wie weit die Arbeit der letzten zehn Wochen unsere Little Reds tragen würde.
Am Freitag ging es dann am frühen Morgen auf die große Reise. Pünktlich um 6.45 h trafen sich 15 Little Reds, samt ihren Familien und fünf Coaches auf dem Parkplatz des TV Cannstatt. Allein was fehlte, war der Bus. Warum auch immer, war dieser nach Stuttgart-Vaihingen gefahren anstatt auf den Schnarrenberg.Doch diese letzte Hürde konnte aus dem Weg geräumt werden und so ging es dann kurz vor 8.00h endlich los.
Für einen Freitag waren die Straßen halbwegs frei und so kam man gut voran und traf bereits kurz nach 17.00 h im Hotel in Berlin ein. In Erinnerung an den erfolgreichen Auftritt der Little Reds 2010 an gleicher Stelle, war wieder genau das gleiche Hotel am Flughafen Tegel gebucht worden, was auch dieses Mal wieder eine gute Entscheidung war.
Nach dem Abendessen wurde dann der Meisterschaftsmodus gestartet. In einer kurzen Teambesprechung liessen die Coaches zunächst die vergangenen Monate kurz Revue passieren, fassten noch einmal zusammen, warum man in Berlin war, welche Erwartungen sie in Punkto Auftritt und Verhalten an das Team hatten, wie die Abläufe für den Tag geplant waren und versetzten den Kindern dann den wohl größten Schock des Wochenendes: Handy, Nintendo etc. waren vor dem Frühstück an die Eltern abzugeben und hatten auch den ganzen Tag dort zu verbleiben. Danach war die Ansage „Bettruhe und Licht aus um 21.00 h“ nur noch eine Kleinigkeit und wurde von allen Spielern auch vorbildlich eingehalten.
Die Coaches mussten daraufhin direkt zum Technical Meeting fahren, um dort die üblichen Regulären abzustimmen.
Der Spielplan meinte es dieses mal gut mit den Little Reds. Erst zum zweiten Spiel des Tages mussten sie antreten. Dennoch war Aufbruch vom Hotel bereits um 7.45h nötig. Aber auch das klappte hervorragend, gut ausgeruht, konzentriert und motiviert standen alle 15 Spieler bereit zur Abfahrt und los ging’s.
Der Spielplan sag vor, daß das erste Spiel des Tages gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner Paderborn Untouchables auszutragen war. Für die Coaches bedeutete das einiges Kopfzerbrechen hinsichtlich des Pitchermanagements. Möchte man doch keinesfalls gleich im ersten Spiel einen Pitcher für mehr als 5 Batter auf dem Mound lassen, um sich möglichst lange alle Optionen offen halten zu können.
Als Pitcher führte Felipe Homberg das Team in das Turnier. Daß diese Entscheidung richtig war bewies er indem er mit den ersten 6 Pitches die beiden ersten Strike Out erzielte. Danach mußte er zwar ein Double an U’s Nationalspieler Ron Hungernder abgeben, aber mit den nächsten drei Pitches schickte er Max Danzer, den zweiten Nationalspieler der U’s ebenfalls per K zurück auf die Bank.
Die Reds-Offensive zeigte sich im Gegenzug deutlich wacher und präsenter. Lead off Single Moritz Köhler, ein Error auf Jessie Weil und schon konnte Moritz van Bergen mit einem 2 RBI Double die Little Reds auf die Anzeigetafel bringen. Ein Wild Pitch brachte Moritz an die dritte Base und Nick Ripper wurde gewalkt und stahl auch gleich die zweite Base. Felipe Homberg wurde anschließend ebenfalls gewalkt und bei Null Aus hatten die Little Reds die Bases geladen.
Auf Seiten der U’s folgte nun ein Pitcherwechsel und auf einen Passed Ball rückten alle Runner ein Base weiter und die Reds erhöhten auf 3:0. Auf einen weiteren Error und den nächsten Wild Pitch scorten auch Nick und Felipe. Anschließend wurde Henry Hüttner gewalkt und konnte per Steal und einen weiteren Wild Pitch bis auf die dritte Base vorrücken. Dann fing sich jedoch der Paderborner Pitcher und schaffte gegen Joel Petzold ein Strike Out. Der anschließende Sacrifice Fly von Clara Rice brachte Henry Hüttner nach Hause. Jule Breuninger holte sich noch einen Walk bevor Moritz Köhler mit einem Grounder zum PItcher das dritte Aus war.
Nach dem ersten Inning hatten die Reds sich also einen beruhigenden 6:0 Vorsprung erarbeitet und konnten nun gelassen das weitere Spiel angehen.
Der erste Paderborner Schlagmann schaffte dann ein Single und da er die magische Zahl von 5 Batter’s Faced erreicht hatte, mußte Felipe nun den Pitching Rubber räumen. Für ihn kam Jonathan Schäffer, der zunächst ein Double abgeben mußte und durch einen Error sowie einen Wild Pitch auch zwei Runs kassierte. Danach folgten Groundout, Single, Groundout und Jonathan hatte ebenfalls die magische 5 erreicht. Für das letzte Out übernahm nun Moritz Köhler als Pitcher und mit drei schnellen Strikes war das Halbinning beendet.
Zunächst ging Jessie Weil zwar aus, dann folgte Moritz van Bergen per Single, ein Wild Pitch brachte ihn an Base drei und ein Single von Nick Ripper bedeutete den nächsten Run für Stuttgart. Kurz darauf scorte Nick auf zwei Errors und Felipe landete den nächsten Hit für die Reds. Nach einem Ground out gegen Henry Hüttner ging Jonathan Schäffer bei zwei Aus an den Schlag und erkämpfte sich einen Walk und per Wild Pitch scorte er Run Nummer 10 für die Reds bevor ein Strike Out das Inning beendete.
In der Defense konnte Neu-Sportstop Moritz van Bergen gleich den ersten Batter auswerfen, bevor Ron Hungernder seinen zweiten Hit des Tages landete. Aus Nummer zwei war ein Pop Up zu Moritz vB und ein Strike Out beendete prompt wieder die Offensivbemühungen des NRW-Meisters.
Die Reds brauchten zum vorzeitigen Beenden des Spiels nun nur noch zwei weitere Runs. Jule Breuninger wurde auf vier Pitches gewalkt und von Moritz K per Single auf die zweite Base „geschoben“. Danach legte Jessie einen mustergültigen Bunt und in der anschließenden Verwirrung scorten sowohl Jule als auch Moritz und der Sieg in Spiel eins ging verdient und ungefährdet an die Reds.
Nach einer kurzen Mittagspause stand dann auch schon das nächste Spiel an. Diesmal ging es gegen die Sluggers aus Berlin, die zuvor bereits die Main Taunus Redwings geschlagen hatten. Vorausgesetzt die U’s würden ihrerseits die Redwings ebenfalls schlagen, würde ein Sieg in diesem Spiel bereits den Gruppensieg sichern.
Als Pitcher für das Spiel wurde Jonathan Schäffer in den Ring geschickt. Gleich der erste Batter war ein Flyout-Opfer für Joel Petzold. Der nächste ging nach 3-0 Count noch Strike Out und Schlagmann drei konnte sich einen Walk erkämpfen. Danach folgte ein Schlag in Richtung Short Stop und Moritz Köhler besorgte Aus 3.
Offensiv legten die Little Reds gleich los wie die Feuerwehr, Moritz Köhler und Jessie Weil eröffneten jeweils mit Doubles und Moritz van Bergen legte mit einer satten Bombe über den Zaun nach. Nick Ripper ging unglücklich am ersten Base aus doch Felipe Homberg war per Walk gleich der nächste Baserunner. Der 18 Meter entfernte Backstop bedeutet praktisch bei jedem Wild Pitch zwei Bases und so kam Felipe schnell auf die dritte Base. Henry Hüttner und Jonathan Schäffer wurden beide ebenfalls gewalkt und ein Wild Pitch brachte die Runs Nummer 4 und 5 auf das Scoreboard. Joel Petzold wurde ebenfalls gewalkt und der nächste Wild Pitch scorte Jonathan Schäffer. Das zweite Aus folgte dann zwar durch Jule Breuninger, doch Moritz Köhler zwang die Defense zu einem Error und Joel scorte zum 7:0. Jessie Weil kam ebenfalls durch einen Error auf Base und Moritz legte den 8. Run nach. Ein knappes Aus gegen Nick beendete dann schließlich das Inning.
Durch das folgende Leadoff Single keimte bei den Sluggers kurz noch einmal Hoffnung auf, doch drei schnelle Aus beendeten die Berliner Offense dann wieder bevor die Sluggers scoren konnten.
Im zweiten Inning kamen zunächst Felipe und Henry auf Base, bevor die Sluggers Jonathan bei einem Pop up ausmachen konnten. Joel Petzold wurde dann zwar Opfer eines Groundout, doch Felipe konnte darauf scoren.
Anschließen schaffte Jule Breuninger ein RBI-Single und Moritz Köhler ließ seinen nächsten Basshit folgen. Jessie Weil profitierte von einem weiteren Error in der Sluggers-Defensive brachte Jule dabei nach Hause. Dann trat wieder Moritz van Bergen an die Platte und jagte einen Ball zum 3-run-Homerun über den Zaun. Damit stand es 14:0 und Nick Ripper trat an die Platte. Auf einen weiteren Wild Pitch konnte er bis an die Homeplate laufen und das Spiel mit 15:0 runs zum vorzeitigen Ende per Mercy-Rule bringen.
Zeitgleich unterlagen die Redwings den U’s und somit war auch der erste Platz in der Gruppe gesichert. So hatten die Coaches die Chance allen mitgereisten Kindern eine Möglichkeit zum Spieleinsatz zu geben und alle jüngeren Kinder durften starten.
Jonathan Schäffer war diesmal Leadoff und legte gleich mit einem Single los. Nick Ripper tat es ihm gleich und Moritz van Bergen brachte beide per Double über die Platte. Tim Rudolph singlete bei seinem ersten DM at Bat ebenfalls und ein Error des Shortstops brachte auch Moritz van Bergen auf das Scoreboard und Tim konnte auf die zweite Base vorrücken. Clara Rice ließ einen weiteren Hit folgen auf den Tim den vierten Run für die Reds erlaufen konnte. Leider folgten danach drei Strike Outs und die Reds konnten nicht weiter punkten.
In der Defense feierte Clara Rice ihr Debut als Pitcher für die Little Reds. Sie sah sich zunächst Redwings Nationalspieler Niklas Rossius gegenüber, der sofort mit einem Double loslegte. Der zweite Schlagmann schaffte ein Single und stahl direkt darauf die zweite Base. Der dritte Schlagmann schaffte ebenfalls ein Double und so verkürzten die Redwings um zwei Runs und ein Wild Pitch brachte den nächsten Run über die Platte. Einem weiteren Walk folgte dann das erste Aus per Fly out durch Jonathan Schäffer. Clara hatte die magischen fünf Batter erreicht und somit übernahm Nick Ripper als Pitcher. Schnell wurde der Läufer von eins beim Versuch die zweite Base zu stehlen ausgemacht und nach einem weiteren Walk holte sich Moritz van Bergen per Fly out das letzte Put Out des Innings.
In der folgenden Offense mußten die Little Reds gleich zwei schnelle Aus hinnehmen, doch dann kamen die zuverlässigen Nick Ripper und Moritz van Bergen an den Schlag und die Little Reds hatten zwei Baserunner. Tim Rudolph konnte durch einen Error das dritte Aus vermeiden und Nick scoren. Ihm folgte Clara mit einem Walk. Darauf riskierten die Little Reds zuviel und Moritz van Bergen ging beim Versuch zum Homesteal aus.
Im Nachschlag holten die Reds sich dann drei schnelle Aus ( K, K, 1-3 ) und versuchten nun ihrerseits wieder den Vorsprung auszubauen. Carlos Egeler singlete in seinem DM Debut, ging anschließend aber auf einen Schlag von Max Homberg aus. Philip Jackson musste ein Strike Out hinnehmen und Matthew Shearer schaffte ein Single. Mit einem Single lud Jonathan Schäffer anschließend die Bases und auf einen Error des Centerfielders konnte Max scoren. Anschließend folgte dann das dritte Aus und die Reds gingen wieder in die Defense.
Da auch Nick die magischen fünf Batter gesehen hatte, folgte für die Little Reds der nächste Pitcherwechsel. Matthew Shearer übernahm für das dritte Inning. Hier machte er kurzen Prozess. Nach nur 6 Pitches waren alle drei Schlagleute auf Pop ups im Infield aus.
Das nächste Inning begann mit einem Double von Moritz van Bergen, auf ein Ground out gegen Felipe rückte er auf die dritte Base vor und auf ein weiteres Ground out, diesmal gegen Jessie Weil, scorte er. Ein Strike Out gegen Carlos beendete dann aber das Inning.
Aufgrund der Ausländerregelungen mußte Matthew Shearer den Pitching Rubber räumen und Jessie Weil übernahm. Der erste Redwing wurde dann gewalkt und direkt aber beim Versuch zu stehlen „gepickt“. Ein Flyout durch Leftfielder Matthew Shearer wurde von einem Single gefolgt. , ein Strike Out erstickte aber ein weiteres Mal die Angriffsbemühungen der Hessen.
Erstmals konnten die Little Reds nun nicht punkten und so ging man mit einem Vorsprung von vier Runs in die letzte Defense.
Für das letzte Inning wurde nun Moritz van Bergen an den Pitching befördert. Ihm waren die jungen Redwings dann doch noch nicht ganz gewachsen und so endete nach drei schnellen Aus auch dieses Spiel erfolgreich für die Little Reds.
Damit hatten die Reds nicht nur das Soll erfüllt, sondern wirklich das absolute Optimum geschafft:
alle mitgereisten Spieler hatten Gelegenheit zum Einsatz, ein volles Arsenal an Pitchern für den nächsten Tag, lediglich Jonathan Schäffer hatte zu mehr als 5 Schlagleuten geworfen unangefochten die Gruppe gewonnen und sich somit einen Platz im zweiten, späteren Halbfinale gesichert und dadurch anderthalb Stunden mehr Schlaf gesichert.
Mehr als nur glücklich ging es also zurück ins Hotel, wo dann vorübergehend auch wieder Handys etc. erlaubt waren. Da alle auch noch in Ruhe Abendessen sollten, wurde die Bettruhe diesmal etwas später angesetzt. Licht aus um 21.30h.
Der Sonntag begann dann recht entspannt. Das Halbfinale war erst für 10.45 h angesetzt und so konnte man fast schon ausschlafen. Wie schon am Samstag war die ganze Truppe auch wieder pünktlich und vollzählig angetreten zur Abreise in Richtung Ballpark.
Die Mainz Athletics waren für viele sicher eine der großen Überraschungen des Turniers. Noch sehr jung, aber schon gut ausgebildet, aggressiv und mutig im Spiel. Das mussten die Little Reds bereits im Winter beim Hallenturnier in Ladenburg anerkennen.Trotzdem lag die Favoritenrolle bei unseren Little Reds und wie sich sehr schnell zeigte, war das auch eine ziemliche Bürde.
Aufgrund einer kurzfristigen Änderung startete Moritz Köhler für die Little Reds auf dem Mound. Er fand auch sofort die Strikezone, allerdings fand auch der Leadoff Hitter der A’s sofort ins Spiel und schlug sofort ein Triple. Der nächste Schlagmann ging dann zwar Strike Out, aber ein Wild Pitch bedeutete den erste Run für die Mainzer. Danach holte sich Moritz den nächsten Schlagmann per Strike Out, gab dann aber ein Single und ein Double ab. Ein Passed Ball brachte den zweiten Run der A’s über die Platte. Ein Walk und ein Single folgten und zusammen mit einem Error bauten die A’s ihren Vorsprung auf 4:0 Runs aus bevor das Halbinning mit einem weiteren K beendet war.
Ein Error brachte Moritz Köhler auf die erste Base, Jessie Weil und Moritz vB gingen danach jedoch leider Strike Out. Nick Ripper schlug ein Single und auf einen Error im Centerfield hatten die Reds Runner auf zwei und drei. Mit einem 2-RBI Single halbierte Felipe Homberg dann den Rückstand und scorte auf einen Error im Centerfield sogar selbst. Anschließend walkten zwar Henry Hüttner und Jonathan Schäffer, doch Matthew Shearer ging 1-3 Aus.
Die A’s begannen wieder von vorne in ihrer Schlagreihenfolge und Aiden Kennedy gelangte durch einen Error direkt bis auf die zweite Base. Ein Walk und ein Strike Out folgten und bei nur einem Aus hatten die A’s Läufer auf eins und zwei. Ein Infield Single lud wieder die Bases, bevor am zweiten Base endlich das zweite Aus erzielt werden konnte. Dabei konnten die A’s einen weiteren Run erzielen. Inzwischen hatte sich der Runner am ersten Base zu weit vorgewagt und konnte ebenfalls ausgemacht werden, jedoch schaffte es davor noch der sechste Run über die Homeplate.
Die Reds selber waren in der folgenden Offensive leider nicht sehr erfolgreich, Jule Breuninger, Moritz Köhler und Jessie Weil gingen leider alle nacheinander aus.
Die A’s starteten ihrerseits mit einem Single in das dritte Inning, im Anschluss folgte eine spektakuläre Aktion von Catcher Henry Hüttner. Bei einem Buntversuch sprang der Ball ganz kurz nach vorne und Henry hechtete sich reaktionsschnell nach vorne und konnte den Ball fangen, bevor er den Boden berührte. Der dritte Schlagmann kassierte wieder ein Strike Out, ein Walk und ein Single luden jedoch die Bases.
Damit entschieden die Coaches auf einen Pitcherwechsel. Felipe Homberg übernahm auf dem Mound und bewies gleich Nerven aus Stahl. Eiskalt warf er einen Strike nach dem anderen und brachte die Little Reds wieder an den Schlag.
Vor dieser Offense erinnerten die Coaches die Kinder noch einmal an die vielen knappen Spiele der vergangenen Saison, speziell an den letzten Spieltag in Heidenheim und daran, daß man jedes Spiel noch drehen kann, solange der letzte Pitch noch nicht geworfen ist.
Das löste offensichtlich einen Ruck aus. Die Körpersprache änderte sich und auch die Anfeuerung aus dem Dugout wurde wieder vehementer. Moritz vB eröffnete mit einem Single, Nick Ripper zwang die Defense zu einem Error und Moritz konnte scoren. Felipe Homberg legte mit einem RBI-Single nach und der Anschluß war geschafft. Anschließend legte Henry Hüttner eine schönen Sac-Bunt. Mit Jonathan Schäffer am Schlag konnte Felipe dann auf einen Wild Pitch den Ausgleich erlaufen. Leider ging Jonathan dann Fly Out, doch Matthew Shearer schlug ein Single um das Inning am Leben zu erhalten. Das dritte Aus folgte dann als der nächste Ball ganz knapp for Jule Breuninger am ersten Base war.
In der nächsten Defense setzte Felipe seine bis dahin schon starke Leistung nahtlos fort. Strike Out, Ground Out, Strike Out und die Reds durften wieder zum Schläger greifen.
Ein Double von Moritz Köhler, gefolgt von einem perfekt platzierten Bunt von Jessie Weil und die Reds hatten Runner an beiden Corners. Ein Wild Pitch brachte die Führung für die Little Reds, Jessie Weil ging aber leider an der Homeplate aus. Per Walk kam Moritz vB auf Base ging aber leider aus als Nick Rippers schlag direkt beim Second Baseman landete. Ein Strike Out beendete dann wieder die Offense.
So gingen die Little Reds zwar nur knapp, aber trotzdem in Führung in das fünfte und letzte Inning.
Aber zum Glück war Felipe bestens aufgelegt. Groundout 1-4, Strike Out und ein weiteres Strike Out nach 3-0 Count und die Little Reds standen zum dritten Mal in Folge im Finale einer Deutschen Meisterschaft. Im grenzenlosen Jubel fiel auch alle Anspannung von den Kindern ab und entspannt und gut gelaunt ging es zur Mittagspause und verdienten Stärkung.
Um 14.30 h stand dann das große Finale endlich an. Um 13.30 h wurde mit dem Aufwärmeprogramm begonnen, minutiös geplant um bei Play Ball ! in top Verfassung zu sein. Leider hatten die Coaches dabei nicht eingeplant, daß vor dem ersten Pitch noch die große Zeremonie mit Einzelvorstellung und Nationalhymne stattfinden würde. Zwei Kinder hatten sich eigentlich noch gar nicht wieder eingeworfen, ebenso fehlte noch das Warm up für den PItcher. Aber zum Hadern blieb keine Zeit, denn die Einzelvorstellung und dann auch die Nationalhymne und alles bei strahlendem Sonnenschein, sind Augenblicke, die einfach nur genossen und in sich aufgesaugt werden sollten.
Und dann war es endlich soweit: Ball Game zum Finale !
Wie in jedem Spiel dieser Saison trat Moritz Köhler als Leadoff an die Platte. Der Regensburger Pitcher hatte sich offensichtlich noch nicht so ganz orientiert und nach vier Pitches kam Moritz per Walk auf Base. Ihm folgte Jessie Weil mit einem Single ins Rightfield. Mit Läufern auf 1 und 3 stahl Jessie dann die zweite Base und mit einem 2-RBI Double sorgte Moritz van Bergen für die ersten Runs im Spiel. Nick Ripper liess sich anschließend nicht lumpen und legte mit einem 2-run Homerun zum 4:0 nach. Felipe Homberg erreichte die erste Base durch einen Error und ein Wild Pitch brachte ihn an Base 3. Henry Hüttner wurde im Anschluss gewalkt und ein weiterer Wild Pitch brachte Felipe zum 5. Run für Stuttgart über die Platte. Dann fing sich der Regensburger Pitcher und warf drei schnelle Strike Outs.
Jetzt war Spannung in der Defense angesagt, wie würden die Regensburger Hitter, die bisher in allen Spielen wahre Runfeuerwerke abgebrannt hatten, mit dem Pitching von Reds-Captain Moritz van Bergen zurecht kommen ?
Gleich der erste Batter erzielte einen Hit und es sah so aus, als könnte das Finale zu einer spannenden Angelegenheit werden. Der zweite Schlagmann landete einen weiten Schlag ins Outfield, doch Centerfielder Nick Ripper war sofort zur Stelle und fing den Ball zum ersten Out aus der Luft. Damit hatte sich Moritz vB dann auch eingelebt und die nächsten beiden Schlagleute gingen kurz und schmerzlos Strike Out.
In Inning Nummer 2 gingen die Reds wieder mit Moritz Köhler an den Schlag, er wie auch im Anschluss Jessie Weil legten gleich Singles vor. Moritz vB wurde in der Folge sicherheitshalber gewalkt. Beim At Bat von Nick Ripper gab es zunächst einige Verwirrung, aber letzten Endes konnte die Defense in sicher aus machen. Felipe Homberg liess sich davon nicht beeindrucken und schlug ein RBI Single. Henry Hüttner wurde wieder gewalkt und die Bases waren wieder geladen. Da auch Jonathan Schäffer gewalkt wurde, erhöhten die Little Reds auf 8:0 bevor zwei Schnelle Aus das Halbinning beendeten.
Im Gegenzug war Moritz van Bergen jetzt eingegroovt und nach zwei K und einem 4-3 Play war die Offense der Legionäre auch schon wieder beendet.
Mit der deutlichen Führung im Rücken starteten Moritz Köhler und Jessie Weil mit back to back Singles in das dritte Inning. Ein weiterer Wild Pitch brachte Moritz dann zum 9:0 über die Platte. Danach folgten dann jedoch drei schnelle Aus und die Reds konnten den für die Merci-Rule notwendigen 10. Run nicht mehr erzielen.
Da Moritz vB aber weiterhin die Legionäre voll im Griff hatte, konnten die Legionäre auch im dritten Inning nichts Zählbares vorweisen.
Die Little Reds brachten ihrerseits nun schon zum vierten Mal in Folge den Leadoff des Inning auf Base und ein Error gegen Jonathan Schäffer bescherte den Little Reds den zweiten Runner, die nach einem Wild Pitch beide in Scoring Position kamen.
Auf den folgenden Schlag von Matthew Shearer versuchten die Regensburger den Run zu verteidigen, hatten dabei aber übersehen, daß keine Force-Situation vorlag und Henry Hüttner markierte den 10. Run für die Little Reds.
Beim Schlag von Clara Rice ins Outfield hatte sich Matthew dann zu weit vom Base gewagt und ein Fly Out und ein schneller Wurf an die zweite Base brachten gleich zwei Aus. Moritz Köhler war dann knapp aus am ersten Base und im Wissen darum, daß eine weitere Null auf dem Scoreboard den Titel bedeuten würde, gingen die Reds noch einmal in die Defensive.
Dort kam es dann so, wie es kommen mußte: Moritz van Bergen beendete die „van Bergen Festpiele“, wie die gastgebenden Berlin Flamingos die Veranstaltung getauft haben standesgemäß mit drei Strike Outs am Stück.
Als der Umpire die Arme zum „Ball Game“ hob, hielt es niemanden mehr im Dugout und auch die Fans hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Intensive 10 Wochen lagen hinter unseren U12-Helden, die alles gegeben haben um sich die Chance zur Teilnahme und dann diesen großartigen Erfolg zu schaffen. Entsprechend ausgelassen tobten unsere jungen Cracks über das Feld und feierten.
Vielleicht hat so mancher davon geträumt, aber ernsthaft damit gerechnet Deutscher Meister zu werden hatte sicher niemand im großen Tross der Reds. Aber wie heißt es so schön: Unverhofft kommt oft und nach den gezeigten Leistungen muß man sagen, die Little Reds haben sich den Titel redlich verdient.
Dieser Titel unterstreicht auch wie richtig es war, daß der Baden-Württembergische Landesverband 2016 eine Schülerverbandsliga eingeführt hat. Der neue Spielmodus hat zu der Entwicklung sicherlich sehr stark beigetragen. Erstmals seit Jahren wurden die Little Reds auch während der Ligasaison regelmäßig von ihren Gegnern stark gefordert, mußten oft kämpfen bis zum letzten Aus und gelegentlich auch Niederlagen einstecken und lernen damit umzugehen. Von diesen Erfahrungen konnten sie nicht zuletzt im heiß umkämpften Halbfinale profitieren, als sie einen deutlichen Rückstand aufholen und doch noch in einen Sieg ummünzen konnten.
Bei der anschließenden Siegerehrung holte sich Moritz vB dann zusätzlich noch die Einzelauszeichnungen zum Best Batter und MVP ab und schrammte an der Auszeichnung für den Best Pitcher nur deshalb vorbei, weil das Finale in diese Wertung nicht mehr mit einging. Aber auch so dürfte jedem klar gewesen sein, wer der in jeder Hinsicht beste Spieler der DM gewesen ist.
Unsere Helden in Berlin waren:
Jule Breuninger, Carlos Egeler, Felipe Homberg, Max Homberg, Henry Hüttner, Philip Jackson, Moritz Köhler, Joel Petzold, Clara Rice, Nicholas Ripper, Tim Rudolph, Jonathan Schäffer, Matthew Shearer, Moritz van Bergen und Jessica Weil.
Betreut wurde das Team von:
Monja Keßler, Markus Weil, Christoph Manske, Philipp Wehrle und Xavi Gonzalez
und begleitet und angefeuert vom wie gewohnt größten Anhang aller Gästeteams.
Die DM fand zeitgleich mit dem Berlin Marathon statt, was die Kosten speziell für die Übernachtung drastisch in die Höhe getrieben hat. Wir möchten uns daher bei den folgenden Personen und Firmen bedanken, die durch ihre finanzielle Unterstützung dabei geholfen haben, daß niemand aus finanziellen Gründen Zuhause bleiben mußte:
Falko Nuck, Alia Petzold, Ingeborg Werner, Ralf Böpple, Sebastian Heidenreich, Ingolf Girrbach, Gischas, Uta Köhler, Jonathan Otto, Team Walker, Volker und Bettina Beck, Sabine und Dirk Zeller, Britta Gischas, davit GmbH, Andrea van Bergen, Monika Schneider, Uta Gischas, Michael Leinmüller, Dieter Bäumer